EMF (Hochfrequenzgeräte) in der Kosmetik 38 LE

Fachkunde-Modul „EMF (Hochfrequenzgeräte) in der Kosmetik

Kurzfassung des Rahmenlehrplans Fachkunde-Modul „EMF (Hochfrequenzgeräte) in der Kosmetik“ (38 LE)

Die Fachkunde für die Anwendung von elektromagnetischen Feldern am Menschen durch Hochfrequenzgeräte zu kosmetischen Zwecken (Fachkundegruppe EMF-Kosmetik) wird durch die erfolgreiche Teilnahme an einer Schulung mit den Lerninhalten des Moduls "Grundlagen der Haut und deren Anhangsgebilde" und einer Schulung mit den Lerninhalten des Moduls "Elektromagnetische Felder in der Kosmetik" erworben.

Dieses Modul bietet eine umfassende Ausbildung zur Anwendung von Hochfrequenzgeräten in der Kosmetik. Es umfasst physikalische Grundlagen, die Wirkung elektromagnetischer Felder im Gewebe, technische Kenntnisse und verschiedene Gerätetypen. Zudem werden Risiken, Nebenwirkungen und Kontraindikationen behandelt. Praktische Übungen und rechtliche Grundlagen nach NiSV sind ebenfalls Teil des Programms. Die Teilnehmer*innen lernen, Kunden kompetent zu beraten und Anwendungen sicher durchzuführen, stets unter ärztlicher Aufsicht.

Inhalte:

  • Physikalische Grundlagen (4 LE): Verständnis des elektromagnetischen Spektrums und relevanter Parameter.
  • Wirkung im Gewebe (4 LE): Anatomie der Haut und Gewebe, Energieabsorption, Gesundheitsrisiken.
  • Technik und Gerätetypen (4 LE): Überblick über medizinische und kosmetische Anlagen, sichere Handhabung.
  • Risiken und Nebenwirkungen (5 LE): Erkennen und Vermeiden von Schäden, geeignete Kühlmethoden.
  • Behandlung der Körperoberfläche (5 LE): Adäquate Einstellungen und Behandlungspläne.
  • Rechtliche Grundlagen (2 LE): NiSV, MDR und relevante Gesetze.
  • Betriebsanforderungen (2 LE): Installation, Einweisung, Wartung.
  • Arbeitsschutz (2 LE): Technische und organisatorische Schutzmaßnahmen.
  • Dokumentation (2 LE): Erfüllung der Dokumentationspflichten.
  • Kundenberatung (2 LE): Aufklärung über Anwendungen und Nebenwirkungen.
  • Praktische Übungen (6 LE): Anwendungen unter fachärztlicher Aufsicht.
  • Prüfung (2 LE): Abschließende Prüfung der erlernten Inhalte.

OS 1900 €

EMF (Hochfrequenzgeräte)

Rahmenlehrplan Fachkunde-Modul „EMF (Hochfrequenzgeräte) in der Kosmetik“ (38 LE)

Inhalt und Erläuterungen:

  1. Physikalische Grundlagen hochfrequenter elektromagnetischer Felder (4 LE, e-learning geeignet)

    • Elektromagnetisches Spektrum, Definition „hochfrequente Felder“; Abgrenzung zu niederfrequenten Feldern und optischer Strahlung
    • Grundkenntnis zentraler Parameter (z.B. Frequenz, Modulation, Expositionsdauer, Impulsdauer)
    • Erläuterung: Die Teilnehmer*innen verstehen, dass hochfrequente Felder ein bestimmter Ausschnitt aus dem elektromagnetischen Spektrum sind und dass sie sich von optischer Strahlung sowie niederfrequenten Feldern unterscheiden. Sie können den Frequenzbereich hochfrequenter Felder benennen und kennen die wesentlichen Eigenschaften. Sie kennen die wichtigsten physikalischen Parameter für die Anwendung hochfrequenter Felder am Menschen.
  2. Wirkung hochfrequenter elektromagnetischer Felder im Gewebe (4 LE, e-learning geeignet)

    • Betroffene Organe: Haut, Bindegewebe, Fettgewebe, Augen usw.
    • Eigenschaften der menschlichen Haut und des darunter liegenden Gewebes, Energieabsorption, Erwärmung
    • Eindringtiefen der EMF mit unterschiedlichen Frequenzen
    • Thermische Wirkungen / Wirkschwellen abhängig von Parametern. Konsequenzen und Risiken für die Gesundheit
    • Typischerweise für verschiedene Anwendungen eingesetzte EMF-Parameter (z.B. Frequenzen, Intensitäten)
    • Erläuterung: Die Teilnehmer*innen kennen den anatomischen Aufbau der Haut und des unmittelbar darunter liegenden Gewebes. Sie können die wesentlichen Bereiche der Haut und der darunter liegenden Gewebe benennen. Sie wissen, welche Wellenlängen welche Strukturen in der Haut und darunter erreichen. Sie verstehen, wie elektromagnetische Felder im Gewebe wirken und können die Wirkungen an der Haut benennen und erläutern.
  3. Grundlagen der Technik, Überblick über verschiedene Anlagentypen und deren Einsatzmöglichkeiten, auch Kombinations-Anlagen (4 LE)

    • Medizinische und kosmetische Anlagen
    • Technische Eigenschaften der Anlagen
    • Anlagentypen: monopolar, unipolar, bipolar, tripolar, multipolar
    • Kombinationsanlagen z.B. mit optischer Strahlung oder Ultraschall
    • Kenntnis der Funktion und der relevanten Parameter eines verwendeten Anlagentyps, z.B. Frequenz, Pulsung
    • Einstellungsmöglichkeiten
    • Erkennen von Fehlfunktionen
    • Sichere Handhabung der Anlagen
    • Gebrauchsanweisung
    • Wartung
    • Erläuterung: Praktische Vorführung und Übung zu Anlageneinstellungen, beispielhaft an einigen repräsentativen Anlagen. Hinweis: Ersetzt nicht die anlagenspezifische Schulung durch den Hersteller. Die Teilnehmer*innen haben einen allgemeinen Überblick über auf dem Markt angebotene Anlagentypen gewonnen und wissen, welche Anlagentypen für die Anwendung geeignet sind. Sie können Wirkungen und Risiken einschätzen.
  4. Risiken und Nebenwirkungen, Kontraindikationen (5 LE)

    • Mögliche vorübergehende und bleibende Nebenwirkungen (z.B. Rötungen, Schwellungen, Krustenbildung, Entzündung, Verbrennungen, Narbenbildung)
    • Ursachen (falsche Einstellungen, ungeeignetes Gerät für die erwünschte Wirkung, Anwendung auf ungeeignete Körperpartien, Anwendung trotz vorliegender Kontraindikationen, mangelnde Information der Kund*innen)
    • Ungeeignete Körperpartien (z.B. über größeren Blutgefäßen, Narben, Hautanomalien, Brustwarzen, Augen)
    • Kontraindikation bei Träger*innen aktiver Implantate oder Metallimplantaten, bei beschädigter Haut, bei Konditionen, die die Schmerz- und Wärmeempfindlichkeit herabsetzen, bei Einnahme von Medikamenten, Drogen, Alkohol, usw., sowie in Schwangerschaft und Stillzeit
    • Minimierung des Risikos für unerwünschte Nebenwirkungen (z.B. Pretest, Kühlmethoden, Nachsorge)
    • Erläuterung: Die Teilnehmer*innen kennen die möglichen Risiken und können sie benennen. Sie kennen die wichtigsten Ursachen für Schäden und unerwünschte Nebenwirkungen. Sie wissen, welche Körperpartien für eine Anwendung nicht geeignet sind und unter welchen Umständen eine Anwendung nicht durchgeführt werden darf. Sie wissen, wie das Risiko für unerwünschte Risiken und Schäden minimiert werden kann und können die entsprechenden Maßnahmen benennen.
  5. Anwendung: Behandlung der Köperoberfläche (5 LE)

    • Geeignete/ungeeignete Anlagen, adäquate Einstellungen
    • Welche Anlagen, Frequenzen und Pulsungen für welche Anwendungen eingesetzt werden
    • Wirkungsweisen zur Behandlung der Haut und des Fett- und Bindegewebes unter der Haut
    • Abgrenzung gegenüber Anwendungen, die unter Arztvorbehalt stehen, z.B. thermische Lipolyse
    • Erstellung individueller Behandlungspläne und Behandlungstechniken
    • Erläuterung: Die Teilnehmer*innen wissen, welche Anlagen sie wie verwenden können und können die richtigen Einstellungen eigenständig vornehmen. Sie kennen die Wirkungsweise der Anlagen und können diese beschreiben. Sie kennen den Begriff Lipolyse und wissen, dass diese unter Arztvorbehalt steht. Sie können eigenständig einen Behandlungsplan erstellen.
  6. Rechtliche Grundlagen (2 LE, e-learning geeignet)

    • Überblick über wesentliche Anforderungen: NiSV, anlagenspezifische Normen, EU-Medizinprodukteverordnung (MDR), nationale Vorschriften über Medizinprodukte
    • Erläuterung: Die Teilnehmer*innen haben einen Überblick über die NiSV und kennen insbesondere die §§ 3 und 6 NiSV. Sie wissen, welche Anlagengruppen ohne medizinische Zweckbestimmung in der MDR geregelt werden. Sie wissen, dass es anlagenspezifische Normen gibt und kennen die relevanten Gesetze und Verordnungen.
  7. Anforderungen an den Betrieb nach NiSV (2 LE, e-learning geeignet)

    • Kenntnis der allgemeinen Anforderungen an den Betrieb gem. § 3 der NiSV (ordnungsgemäße Installation, Einweisung, Prüfung auf Funktionsfähigkeit und Eignung, Instandhaltung, Anzeige des Betriebs)
    • Erläuterung: Die Teilnehmer*innen kennen die Anforderungen an den Betrieb, die sich aus der NiSV ergeben.
  8. Schutzbestimmungen und Maßnahmen – Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit (2 LE, e-learning geeignet)

    • Technische, organisatorische Maßnahmen, Eigenschutz, Schutz der behandelten Person, Arbeitsschutzbestimmungen
    • Erläuterung: Die Teilnehmer*innen kennen die relevanten Schutzmaßnahmen und gesetzlichen Vorgaben zum Arbeitsschutz.
  9. Dokumentation nach NiSV (2 LE, e-learning geeignet)

    • Kenntnis der Dokumentationspflichten nach § 3 Absatz 2 der NiSV (Identifikation der Anlage, Installation, Einweisung, Kontrollen und Wartung, Instandhaltungsmaßnahmen, Funktionsstörungen, Beratung und Aufklärung)
    • Erläuterung: Die Teilnehmer*innen wissen, was dokumentiert werden muss und können dies in nachvollziehbarer Form tun.
  10. Kund*innenberatung und Aufklärung (2 LE)

    • Vorgespräch, Information über die Anwendung, Erfragen möglicher Kontraindikationen, Erläuterung zu erwartender Wirkungen und Nebenwirkungen, Nachsorge, Verhaltensempfehlungen
    • Erläuterung: Die Teilnehmerinnen können die Kundinnen verständlich über die Anwendung inkl. möglicher Nebenwirkungen informieren und Fragen der Kund*innen beantworten.
  11. Selbständige Durchführung von unterschiedlichen Anwendungen unter fachärztlicher Aufsicht (6 LE)

    • Praktische Übungen im Kurs, Handhabung verschiedener Anlagentypen, eigenverantwortliche Anwendungen unter ärztlicher Aufsicht
    • Erläuterung: Die Teilnehmerinnen führen unter Aufsicht Anwendungen durch, beraten Kundinnen, begutachten die Haut und das zu behandelnde Areal, erkennen Risiken, wählen passende Parameter und führen Behandlungstechniken durch.
  12. Prüfung (2 LE)